Nachbau von Mozarts Reise-„Clavierl“ zieht nach Augsburg
Die Ankunft des Instruments wurde am Dienstag, 25. März, im Leopold Mozart Haus erwartet
Im Frühsommer 1763 brach der in Augsburg geborene Leopold Mozart mit seiner Familie in einer Kutsche von Salzburg auf. Sein Ziel: das musikalische Genie seines Sohnes Wolfgang Amadeus an den Fürstenhöfen Europas vorführen. Drei Jahre dauerte diese berühmte Westeuropareise, zu deren Beginn Wolfgang Amadeus sieben Jahre alt und mitten in der Ausbildung war. Um ihm und seiner Schwester Nannerl unterwegs ausreichend Übungspraxis zu verschaffen, erwarb Vater Leopold in seiner Heimatstadt Augsburg ein kleines Reiseclavichord beim Orgel- und Klavierbauer Johann Andreas Stein, der sich damals schon einen Namen gemacht hatte.
Leopold Mozart berichtete darüber seinem Freund Johann Lorenz Hagenauer:
„Ich habe ein artiges Clavierl vom H: Stein in Augspurg gekauft, welches uns wegen dem Exercitio auf der Reise große Dienste tut.“
Das Original des Instrumentes ist im Ungarischen Nationalmuseum in Budapest erhalten. Für das Leopold Mozart Haus wurde eine originalgetreue Kopie hergestellt und erworben, die nun offiziell ihren Platz in Augsburg einnimmt. Initiator des Projekts ist die Deutschen Mozart-Gesellschaft (DMG) und dank der großzügigen Unterstützung der Stadtsparkasse Augsburg und deren Stiftung „Mozartstadt Augsburg“ wurde dies ermöglicht. Erbaut hat das Instrument Albrecht Czernin (Wien).
Die Präsentation des Instruments erfolgte am 26. März im Rahmen der Konzert Reihe „Mittwoch mit Mozart der Deutschen Mozart Gesellschaft. Im Zuge der Veranstaltung wurde auch die Sonderausstellung „Anna Maria Mozart“ eröffnet. Teil der Ausstellung ist ein Ölgemälde, das eventuell besagt Anna Maria Mozart, die Mutter von Wolfgang Amadeus, darstellt. Der Schöpfer dieses Bildes soll der Wiener Hofmaler Joseph Hickel sein. Diese Zuschreibung geht auf Siegmund Röhrer zurück, dabei fehlen eine Signatur auf dem Bild oder ein sonstiger Beleg.
Foto: copyright Alfons Huber (Clavierl)